Auf historischen Pfaden …
Aussichtspunkt Hochwacht bei Kufstein
Höhenmeter: 386 m
Streckenlänge: 5,67 km
Dauer: 1:34 h

Die ersten Höhenmeter führen relativ steil hinauf zur Locherer
Kapelle. Diese 1736 gebaute kleine Kirche gehört zu den Höfen in Ober-Egerbach,
die heute zur Gemeinde Schwoich gehören. Sie steht genau am höchsten Punkt des
alten Verbindungsweges zwischen Kufstein und Schwoich. Die Kapelle wurde 1966 durch Hans Esterhammer
aus Hall restauriert.
Am 19. und 20. Juni 1703 erstürmten Soldaten des bayrischen Kurfürsten Max Emmanuel
während des spanischen Erbfolgekrieges die bis dahin als uneinnehmbar geltende
Festung Kufstein. Dieser bayrische Einfall- gerne auch „Bayrischer Rummel“ genannt
– wurde aber durch die Tiroler Bevölkerung insbesondere die Schützen aus Söll, Ellmau
und den angrenzenden Gemeinden scharf bekämpft. Die flache Stelle rund um die Locherer
Kapelle nutzten die Tiroler Schützen, um sich für die Belagerung der Festung
Kufstein zu rüsten. Nach dreimonatigen Kämpfen zogen sich die Bayern schließlich
wieder hinter ihre Grenzen zurück.
Im Jahr 1809 wurde im Tiroler Freiheitskrieg härter um die Festung
gekämpft. Wieder hatten Bayern, als verbündete Napoleons, Tiroler Gebiete
besetzt. Ein wichtiges Quartier der Bayern unter Major Aicher war die
Kufsteiner Festung. Wieder waren es die Schützen aus dem Söllandl, die 3 Kanonen
auf die Hochwacht – einem kleinen Aussichtspunkt hoch über Kufstein schleppten.
Mit glühenden Kugeln versuchten die Männer um Hauptmann Rainer am 22. April
1809 die Festung in Brand zu schießen und die bayrischen Eroberer zu
vertreiben. Doch die Bayern schossen zurück und trafen das Pulverdepot der
Tiroler auf der Hochwacht. Eine gewaltige Explosion zerstörte die Kanonen und am
4. Mai 1809 gelang es 150 bayrischen Kämpfern die Tiroler Stellung auf der
Hochwacht zu erobern.
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